Keine eigene Oberstufe für neue IGS

Eine eigene Oberstufe für die Rintelner IGS bleibt trotz des geplanten Millionen-Neuhaus eine Utopie. Mit den voraussichtlich 54 Schülern, die an der IGS die Oberstufe besuchen würden, werde sich das einfach nicht rechnen. Dies wurde gestern bei einem Pressetermin von Vertretern der Landesschulbehörde Hannover, der Rintelner Schulen und des Landkreises Schaumburg an den BBS deutlich. Außerdem sei zu befürchten, dass zwei "konkurrienrende" Oberstufen von IGS und den BBS, die um insgesamt zu wenige Schüler werben, sich damit gegenseitig kannibalisieren könnten. Daher werden beide Schulen ab dem Jahr 2020 eine gemeinsamt Oberstufe unterhalten. Dieser Plan wurde gestern freudig bekannt gegeben und die Kooperationvereinbarung direkt unterschrieben. Schon vor vier Jahren startete die niedersachsenweit einzigartige Initiative von IGS und BBS. "Es war damals schon abzusehen, dass die IGS in Rinteln nicht genug Schüler für eine eigene Oberstufe aufbringen können wird.", so Günter Potthast, Studiendirektor der BBS der Weserstadt. "Die Erfahrung zeigte, dass der Großteil der Absolventen der IGS eine Oberstufe an der BBS besuchen", erklärte Potthast. Künftig sollen verstärkt Lehrkräfte für bis zu drei Jahren zwischen IGS und BBS abgeordnet werden. Aber auch ein Lehreraustausch mit dem Gymnasium Ernestinum - das künftig direkt neben dem Neubau der IGS auf der Burgfeldsweide stehen wird - sei möglich. "Die Lehrer, die derzeit an der IGS unterrichten, werden auch an der Oberstufe der BBS Rinteln unterrichten können",betont IGS Schulleiter Torsten Rudolf. So Sollen möglichst viele Schüler ihre bereits bekannten Lehrer in der Oberstufe wiederfinden.
Auch der Wechsel auf das berufliche Gymnasium soll erleichert, die Lehrpläne sollen angepasst werden. "Zudem kann nur jeder Schüler, bedingt durch den beispielsweisen wirtschaftlichen Schwerpunkt der Oberstufe an der BBS, individuell gefördert werden", führt Rudolf aus. Auch Heike Bickmann zeigt sich begeistert: "Dies ist ein einmaliges Projekt in Niedersachsen und darüber hinaus", so die Dezernatsleiterin der Nds. Landesschulbehörde. Kreisrätin Katharina Augath ist froh, dass die Initiative zu dieser Kooperation aus den Schulen selbst kam: "Wir können nicht an den Schulen rütteln und sie auffordern: Seid endlich dynamisch!"
aus: Schaumburger Zeitung vom27.10.2018